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Ralf Heinsohn
Die Sehnsucht der Kiezhunde
Abenteuerroman
BoD, Norderstedt 2024
ISBN 978-3759749819
15,5 x 22,0 cm, Hardcover, 264 Seiten
Erscheint im Oktober 2024.

Zwei Listenhunde auf der Suche nach dem gelobten Hundeland
Die Staffordshire-Bullterrier Josie und Chapo lernen sich im Tierheim kennen. Sie hören von einem Land, in dem sie als Familienhunde friedlich leben können und nicht als Kampfhunde abgerichtet werden. Für ihre Welpen erhoffen sie sich dort ein besseres Leben.

»Ich bin übrigens Josie. Haben deine Menschen dir auch einen Namen gegeben?«
Ich schnüffele an seinem kaputten Ohr.
Er gähnt und zeigt sein prächtiges Gebiss. »Mein Mensch ruft mich Chapo.«
»Ein schöner Name.«
»Mein Mensch sagt, er hat mich nach einem mexikanischen Drogenboss benannt.«
»Das klingt aber gefährlich.«
»Aus gutem Grund!«
Oh, oh, ist er etwa ein Angeber? Wenn ja, dann aber ein sehr charmanter Angeber.

Kiezhunde_Titel


Warum ausgerechnet ein Roman mit Hunden?
Vor geraumer Zeit besuchte der Autor regelmäßig ein Fitnessstudio, in dem M. arbeitete, ein Trainer mit beeindruckendem Bizepsumfang und Halter einer Staffordshire-Bullterrier-Hündin, die auf den Namen Josie hörte. Josie war ein lebhaftes, reizendes Tier und in keiner Weise aggressiv.
Dem Klischee entsprechend zieht es manchen Bodybuilder ins Rotlichtmilieu und so landete auch M. eines Tages hinter den Gittern jener Hamburger Justizvollzugsanstalt, die der Öffentlichkeit unter dem Namen ›Santa Fu‹ bekannt ist. Prompt ging kurz darauf seine Freundin ihrer eigenen Wege, was nicht anders zu erwarten gewesen war. Nun war keiner mehr da, der sich an den vereinsamten Strafgefangenen erinnern wollte.
Zunächst war es pure Neugier, die den Autor bewog, M. hinter schwedischen Gardinen zu besuchen. Als potenzieller Krimiautor konnte es schließlich nicht schaden, mal einen Knast von innen sehen, zumal begrenzt auf 90 Minuten Besuchszeit. So saß er ihm eines Tages gegenüber, unter den gestrengen Augen des Justizpersonals.
»Was wohl aus Josie geworden ist?«, fragte M.
»Keine Ahnung«, antwortete der Autor wahrheitsgemäß.
Die Ex würde das Tier kaum mitgenommen haben. Sicherlich war die arme Josie am Ende ebenfalls hinter Gittern gelandet und zwar gänzlich unschuldig.
»Hoffentlich geht es ihr gut,« sagte M.
»Ganz bestimmt«, log der Autor.
Das war der Moment, der ihm endlich Klarheit über das Thema seines nächsten Romans verschaffte. Nicht irgendein Verbrechen würde es sein, sondern Josies Schicksal und ihr Traum von Zukunft für sich und ihre noch ungeborenen Welpen.